Freitag, November 10, 2006
Philou je t´aime
Gestern konnte man in der Kulturbrauerei Philippe Djian erleben, wie er aus seinem neuesten hier erschienenen Roman liest. Diese denkwürdige Begegnung mit einem Großmeister der französischen Literatur beflügelt mich noch immer. Solange es noch jemanden gibt, der so schreiben kann, ist doch nicht alles verloren. Philippe Djians Bücher gehören zu dem besten, was man heute lesen kann und begleiten und bereichern meine Tage. Und das ist keine Floskel. Sie bereichern, öffnen Augen für das Leben, wie es ist. Keine Frage nach dem Pourqoui, nur das Comment ist wichtig. Keine philosophierende Sinnsuche, nur das pralle Leben mit all seinem Mist und auch all seiner Schönheit. Keine pubertierenden Versuche, auf bedeutende Fragen bedeutende Antworten zu finden, nur einfache Geschichten, die von jemandem erzählt werden, der dies beherrscht wie kein anderer mir Bekannter. (Nebenbei: Ich danke Dir Florian! Du hast mir meinen ersten Djian geliehen! Und mir öffnete sich eine ganze Welt…) Ich habe jetzt ein handsigniertes Buch von Philippe!!! Philippe, mit dem ich mich seit einigen Jahren des Öfteren auf dem Sofa auf eine genüssliche Lesebegegnung verabrede, und wenn ich sage genüsslich, ist das nicht einfach so daher geschrieben…Djian zu lesen bereitet nahezu körperlich werdenden Genuss, der sich äußert in wohligen Seufzern und seligem Lächeln. Philippe zu lesen ist wie gestreichelt werden, wie sich einer ausgiebigen Schönheitspflege widmen, denn genau das ist es, was man dann für seine Seele tut. Man reinigt, man cremt, man massiert, man entschlackt….
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